Betrachtungen und Rückblende über die Entstehung der Siedlung Himmelreich!
Es war im Spätsommer des Jahres 1955. Auf einer Fahrt nach Osnabrück befanden sich die Grundstückseigentümerin Frida Kleinheider, deren Ehemann Clemens Kleinheider und der damalige Angestellte der Gemeinde Mentrup Hermann Linnemeyer. Im Gespräch wurde folgendes besprochen, dass Grundstück (Flurstück Nummer 163) als Bauland abzugeben. Somit war das Himmelreich geboren.
Danach folgten Gespräche mit der Gemeinde Mentrup, die nicht ohne Erfolg waren. Am 13.01.1965 wurde auf der Gemeinderatssitzung der Gemeinde Mentrup in der Gastwirtschaft Buller Mentrup folgender Ratsbeschluss gefasst: Aufstellung eines Bebauungsplanes über die Flurstücke (163/164).
Am 18.01.1956 wurde durch den Ortsplaner, Herrn Gerhardus Osnabrück, ein Teilbebauungsplan aufgestellt. Das Grundstück (Flurstück 163) der Eigentümerin Frieda Kleinheider umfasste 11 Bauplätze. Das Grundstück (Flurstück 164) des Eigentümers Friedrich Altenhoff 4 Bauplätze.
Die Bauplätze der Eigentümerin Frieda Kleinheider erwarben in Erbpacht: Heinrich Hellermann / Mathias Hülsmann / Johannes Mentrup /Erwin Elixmann / Gerhard Spreckelmeyer / Gregor Dillmann / Leo Franke / Walter Pieper / Johannes Kasselmann / Ewald Plogmann und Johannes Brewe. Die Bauplätze (Flurstück 164), Eigentümer Heinrich Altenhoff, kamen zu einem späteren Zeitpunkt zur Vergabe.
Nun schlossen sich die 11 aufgeführten Siedler in der Gastwirtschaft Kleinheider zusammen. Bereits zwischen dem 6.-9. Nov. 1956 wurde der Weg ausgeschachtet.
Am 19.11.1956 fanden sich die Siedler in der Gastwirtschaft Kleinheider zur Gründungsversammlung der Arbeitsgemeinschaft "Be.-Entwässerung" Siedlung Himmelreich ein. Somit begann wohl einmalig , was durch Eigenleistung der "Siedlungsgemeinschaft" geschaffen wurde. Ausgenommen Maschinenarbeiten und Arbeiten, die nur durch Fachkräfte ausgeführt werden durften.
Nov.-Dezember 1956: Brunnenbohrung (26 Meter tief) und Ausbau der Brunnenanlage auf dem Grundstück Johannes Brewe.
Februar-März 1957: Bau des Pumpenhauses und Installierung der Pumpanlage. Ausschachtung der Gräben für die Wasserleitung und Verlegung der Wasserleitung.
Sommer 1957: Ausbau der Kanalisation, im Herbst Bau der Klärgrube.
In Anmerkung: Durch unermüdliches Anklopfen bei den Behörden ist es dem damaligen 1. Vorsitzenden Gerd Spreckelmeyer zu verdanken, dass wir nicht wie vorgesehen Trockenabort, sondern Spülklosetts erstellen durften. Ebenso Dank dem Angestellten der Gemeinde Mentrup, Hermann Linnemeyer im Gemeindebüro Mentrup, welches sich im Anbau bei Familie Kleinheider befand. Da hatte man immer ein offenes Ohr und helfende Hand.
Ende 1957: Beginn der Rohbauten (Wohnhäuser).
Von 1957-1959 erfolgten die Wasseranschlüsse an die Neubauten. Der Rohrenzug durch die Wiese des Bauern Plogmann wurde im Jahr 1958 verlegt. Im selben Jahr erfolgte die Verlegung der Erdkabel (Strom) sowie die Stromanschlüsse an den fertiggestellten Wohnhäusern. Auch der Ausbau der Oberwasserableitung erfolgte im Jahr 1958.
1959 konnten bereits nach Fertigstellung der Wohnhäuser auf dem Flurstück 1963 die meisten bezogen werden.
Im April 1960 erwarben die Bauherren: Johannes Pax, Josef Grafe, Alfons Diekmann und Ferdinand Baumann durch Ankauf die Bauplätze vom Eigentümer Heinrich Altenhoff (Flurstück 164). Der Straßengrund mit Wendeplatz musste von den Anliegern gekauft werden. Die Anliegerkosten der 4 Anlieger an die Gemeinde Mentrup betrug 250,- DM.
Die nun folgenden Arbeiten wurden von den 4 Anliegern selbst durchgeführt, die viel Zeit und harte Arbeit erforderte.
Im August 1960 erfolgte der Wasseranschluss an das bereits bestehende Wassernetz. Dadurch wurde die 2. Pumpenanlage notwendig, die dann 1960 im Pumpenhaus installiert wurde.
Im Herbst 1960 wurde die Klärgrube auf dem Grundstück Baumann gebaut. Ebenso die Kanalisation sowie die Oberwasserableitung angelegt. Auch das Stromkabel wurde im selben Jahr noch verlegt.
Im Herbst 1960 Beginn der Rohbauten, die Wohnhäuser entstanden von 1960 bis 1963. In der Zeit wurden die Hausanschlüsse der Wasserleitung und Stromleitungen angeschlossen.
In der Ratssitzung der Gemeinde Mentrup vom 1.3.1963 wurde den 11 Anliegern des Flurstücks 163 ein Betrag von 2.800,- DM insgesamt als Auflage für den Ausbau der Straße zugrunde gelegt. Für die 4 Anlieger der Flurstücks 164 ein Betrag insgesamt von 600,- DM gefordert. Die Instandsetzung und Ausbau der Straße erfolgte im September 1963 seitens der Gemeinde Mentrup.
Somit war der Zusammenschluss der Flurstücke 163 / 164 zur Siedlung Himmelreich geschaffen.
Alle 15 Anlieger schlossen sich zu einer Gemeinschaft zusammen, um gemeinsam jetzt und in Zukunft die anfallenden Arbeiten zum Wohle aller Anlieger und deren Familien durchzuführen.
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